Dämonen


Dämonen gibt es wie Engel in praktisch allen Kulturen.
Und fast überall gelten sie heute als Repräsentanten der dunklen Mächte.
Ursprünglich war der Begriff jedoch wertfrei,
eine neutrale Bezeichnung für die unsichtbaren Geister,
die den Ätherraum zwischen Gott und den Menschen füllen.
Zur Zeit des Alten Testaments waren die Dämonen mit den Familiengeistern identisch.
Zu Teufelsdienern wurden die Dämonen erst später, aber dann mit Macht.
Der Dämonenglaube vom Mittelalter bis heute hat seine Wurzeln nicht im Alten,
sondern im Neuen Testament. Wenn dort die Rede von Dämonen ist,
geht es immer um eine Form von Besessenheit.
Dämonen wurden und werden heute noch von eigens
dafür geschulten Priestern ausgetrieben bzw. exorziert.
Die vertriebenen Geister irren dann heimatlos umher, was nicht ungefährlich ist.
Finden sie keine neue Wohnstatt, so kehren sie mächtiger als zuvor zu ihren Menschen zurück.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Image der Dämonen immer schlechter.
In der Petrusapokalypse aus dem Jahre 135 nach Christus
wird die Hölle bereits von Dämonen beherrscht,
ein alles verschlingendes Feuer, in dem sie als Teufelsdiener ihre grausame Tätigkeit verrichten.

Satan auf dem Grund der Hölle
Dore

Rangmäßig stehen sie immer unter dem Teufel und auch unter den abgefallenen Engeln,
die in der Hölle ihren hohen Rang bewahrt haben.
Die Dämonen gibt es, im Gegensatz zu Engeln, auch in weiblicher Gestalt.
Die berühmteste Dämonin ist die wilde Lilith,
der jüdischen Legende nach Adams erste Frau und Satans Lieblingsbraut.
Sie gilt im Gegensatz zu allen anderen Dämonen sogar als unsterblich.
Im Mittelalter hatten Dämonen Hochkonjunktur.
Legionen entstiegen einem dunklen kollektiven Unbewussten,
und die Kirche trug kräftig dazu bei, die Ränge mit immer neuem Nachwuchs zu füllen.
Alle Gottheiten und Wesenheiten, die nicht in der Bibel vorkamen,
wurden kurzerhand in die Hölle verbannt.
Das war auch das Schicksal diverser Erzengel.
Von den ursprünglich sieben Erzengeln, von denen meist die Rede ist,
blieben nach gründlicher Säuberung durch das Papsttum nur noch drei übrig.
Metatron, der nach Ansicht vieler Rabbiner der größte aller Engel war,
Uriel, Remiel, Sarael, Raguel und Raziel und noch ein paar andere wurden entfernt.

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