Was ist eine Hexe


Der Inbegriff der Hexe in der Volksphantasie war ein altes Weib,
das darauf aus war, übles zu tun dem es Freude bereitete,
anderen im Namen ihres teuflischen Meisters Pein und Unglück zuzufügen.
In schwarzen Lumpen gehüllt, den Kopf mit einem hohen, spitzen Hexenhut bedeckt,
von einem Hausgeist in Gestalt einer Katze, eines Vogels oder eines anderen Tieres begleitet,
verhielt sie sich unverbesserlich übelwollend und geringschätzig gegenüber jenen,
die sie für ihr Wesen zu tadeln suchten.
Eine alte überlieferung besagt, das Hexen normalen menschlichen Empfindungen und Sympathien
so gleichgültig gegenüberstanden, das sie sogar unfähig seien, zu weinen.
Es war jedoch besonders auf dem europäischen Kontinent nicht ungewöhnlich,
das auch junge, schöne Frauen als vermeintliche Hexen identifiziert wurden.
Vielleicht wollten lüsterne Richter die Macht genießen, die sie über ihre Opfer ausüben konnten.
Anklagen mit einem solchen Hintergrund fanden keine Unterstützung durch die Kirche,
die offensichtlich fürchtete, das Beschreibungen von jungen und begehrenswerten Hexen
noch mehr Menschen ermutigen würden, sich solcher Ketzerei anzuschließen.
Das Klischee, das man in England akzeptiert hatte,
setzte sich auf dem Kontinent im allgemeinen weniger gut durch.
Obwohl hier genau wie in England ziemlich viele betagte Frauen verdächtigt
und als Hexen verurteilt wurden,was die Mehrzahl von ganz anderer Art.
Das Engagement der Inquisition von den früheren Anfängen der Hexenverfolgung an hatte zur Folge,
das Hexenjäger und Richter gleichermaßen darauf achteten,
Schuldsprüche für wohlhabendere Hexen zu erwirken,
deren Reichtum zu Erstattung der Kosten und zum Auffüllen der Geldbörsen
der Gerichtsbeamten wie auch der Inquisitoren konfisziert werden konnte.
Andere versuchten die Hexen nach der Art ihres Wirkens zu unterteilen.
Der hochwürdige John Gaule, der 1646 als Hexer verurteilt wurde, zählte acht Typen auf.
Rutengänger, Astrologen, Hexen, die sich der Magie der Zeichen und Zahlen bedienten,
Giftmischerinnen, Exorzisten oder Beschwörer, Feinschmeckerhexen, Zauberhexen und Totenbeschwörer.
War ein Opfer erst einmal als Hexe identifiziert, dann legte man ihm alle Arten von Übeltaten zur Last,
angefangen von Erkrankungen des Viehs und Missernten bis hin zu Seuchen, Unwettern und Morden.
Zu den typischen Anklagepunkten gehörten das Verwandeln, das Buhlen mit dem Teufel,
das Fliegen auf Besen, die Schändung der Hostie und das Halten von Hausgeistern.
Es bekannten sich jedoch nicht alle Hexen zu üblen Machenschaften,
viele betonten weiße Hexen zu sein und nur nützliche Werke zu verrichten.

zurück